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ERIC der Lebensretter

Die Rettung der Fliege


Hallo, ihr Lieben!

Ich muß euch ganz schnell etwas erzählen.
Gerade sind wir von meiner  Lieblingswiese zurückgekommen. Das war schön, aber waaaaaaaaaaaarm!!!!!!!
Mann, hatte ich einen Durst!!!! Aber das ist nicht so schlimm, denn seit einigen Tagen, seit bei uns der "Frühling ausgebrochen" ist, steht wieder Wasser unter unserem "Schattenbaum", und eine Flasche mit frischem Wasser hängt auch noch in den Zweigen. 
Ich also hin und den Kopf in den Rieseneimer von meinem Doggenfreund Taras gesteckt. 

Hey, was ist denn das? Es summt plötzlich so komisch!
Also Kopf  'raus und nachgeguckt. Und was sehe ich da?  Eine dicke Fliege, die im Wasser um ihr Leben strampelt. Beinahe hätte ich sie vollständig ertränkt. Wie gut, daß meine Ohren alles mitbekommen, denn mit dem Sehen ist es beim Bobtail so eine Sache, jedenfalls, wenn etwas direkt vor der Nase ist.
Ja, was nun????? Die arme Fliege kommt da doch nie und nimmer alleine 'raus! ---
Frauchen muß helfen! Da kommt sie auch schon herbei und sieht die verzweifelte Fliege im Eimer. - 
Hey! Du kannst doch nicht einfach wieder weggehen!!!! Meine Pfoten sind doch viel zu groß zum Helfen! - 
Da kommt sie aber doch schon zurück und hat ein Stöckchen in der Hand. Was macht sie denn nun??? - 
Sie hält das Stöckchen wie eine kleine Leiter ins Wasser und -- die Fliege klammert sich dran fest!!! 
Beim zweiten Versuch klappt es!!  Sachte hebt Frauchen die arme Fliege heraus und trägt sie mitsamt dem Stöckchen zu einem großen Grasbüschel.
Mann, ist die kleine Fliege naß!!! Einen Augenblick sitzt sie ganz still, ganz erschöpft vom Strampeln im Wasser, halbtot.
Wo sind denn ihre Flügel geblieben??     -     Ob sie's wohl schafft?

Da! Sie bewegt sich!!
Sie beginnt sich zu putzen, ganz behutsam und langsam. Mit den haarfeinen Hinterbeinchen streift sie ganz vorsichtig das Wasser von ihren Flügelchen ab, erst von der Oberseite, dann von der Unterseite, dann wieder von der Oberseite und so fort.
Zwischendurch wischt sie sich das nasse Gesichtchen mit den großen Augen ganz sorgfältig ab. Dann sind wieder die Flügelchen dran.
Frauchen und ich gucken ganz gebannt zu. Ist das spannend!!!!!
Guck mal!  -  Da sind ja die Flügelchen zu sehen!! Sie scheinen heil zu sein, sind aber noch naß und schwer!

Die Kleine sieht nun schon wieder wie eine richtige Fliege aus! Und die Sonne hilft ihr dabei, auch der sachte Wind.
Und die kleine Fliege ist schlau! Sie balanciert auf dem Stöckchen vor und zurück und dreht ihre kleine "Nase" in den Wind, wie ein Flugzeug.  -  Sie muß drüben auf dem Flugplatz beim Starten und Landen zugeschaut haben!!!! 
"Summmmmmm!" - Sie bewegt ihre kleinen Flügelchen zur Probe. - Ob sie wohl schnell genug sind?
Wie sieht sie doch schön aus!!! Ihr Körper schillert grün-golden in der Sonne. 
Und ihre Augen! Riesengroß und wunderschön! - Wie frisch gebadet! 

Ein kleiner Anlauf, eine Drehung in den Wind! Weg ist sie!! Als ob überhaupt nichts geschehen wäre!
Und dabei wäre sie doch beinahe ertrunken!  Hoffentlich lebt sie noch recht lange!!

Aber bedanken hätte sie sich schon können!! - Na - macht nichts!

Ich finde, nun habe ich mir aber mein Frühstück verdient!
Das war aber auch ein spannendes Abenteuer!
Wenn ich nicht gewesen wäre - ja, was dann?????

Haltet immer die Augen offen! Man weiß nie genau, wo man gerade wieder gebraucht wird!
Bis bald!

Euer ERIC.

Sonntag, 2. Mai 1999
Autor: Iris Straßmann

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