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Borre, das Labrador-Hundebaby
Von ERIC
"Eeeeric! --- Eeeeric!" - Das ist doch Frauchens
Stimme unten im Treppenhaus!
"Eeeeeeric!"
Mann, klingt ja fast nach Notfall! Ich glaube, ich werde
dringend gebraucht!
Da! Der Schlüssel dreht sich im Schloß! Frauchen
ist da. Ich kann gar nicht 'raus, um sie zu begrüßen, weil sie
schon drinnen ist!
"Eric, unten ist ein Hundchen. Das wartet auf dich. Schnell!!!"
Da fliegt auch schon die Schultasche in die eine Ecke
und ihre Jacke in die andere!
Halsband um, Leine eingehakt, Mantel an, und schon sind
wir draußen und rennen die Treppe hinunter!
Ich habe nicht mal mein Schmacko bekommen!!! Das muß
ja dringend sein!
Mann, bin ich aufgeregt! Ein Hundchen! Wo ist es denn?
- Wir sausen auf die Straße: nichts zu sehen! - Oh!
Wo ist es denn geblieben? - Da! Bei unserer Garage auf
dem Hof steht eine nette Dame mit einem kleinen schwarzen Hundebaby, das
gerade mit meinem jungen Nachbarn Aki im Garten herumrollt. Das heißt:
Aki rennt, und das Baby rollt!
Hey, Aki! Nicht so doll!!!! Ist der mal wieder ungeschickt!
Der hat auch nie gelernt, daß man kleine Hundebabies nicht so einfach
überrollt und oben drauftritt! - Na ja, woher soll er das denn auch
wissen, hat er ja nie gelernt!
Sein Herrchen merkt aber auch nichts! - Dem Baby macht's
nicht so viel aus, es quietscht nicht mal!
Gottseidank rufen die beiden Frauchen den Aki zur Ordnung.
Ich kann ja nicht eingreifen, weil ich nicht unter dem Zaun durchkrabbeln
kann, da wo der Kleine durchgekommen ist! Das Herrchen hat aber auch eine
lange Leitung! Endlich hat er seinen Schlingel am Kragen. Da sind wir auch
schon im Garten, durchs Tor natürlich, wie's sich gehört!
Aber zu dritt können wir nicht spielen, weil es
nur ein Getümmel gibt.
Ich werde Aki mal beibringen, wie man mit so kleinen
Kerlchen umgeht, nämlich ein bißchen behutsamer, bis er größer
ist und schon mal einen kräftigeren Schubs vertragen kann.
Also gehen die beiden Frauchen mit uns auf die Straße
und zu dem Kleinen nach Hause.
Unterwegs können wir uns in Ruhe beschnuppern. Nun
kann ich ihn mir auch mal so richtig ansehen:
Ist der niedlich! Ein schwarzer Labrador, aber noch recht
klein!! 11 Wochen ist er alt und heißt "Borre" - lustiger Name, klingt
fast so wie Gemüse!
Was höre ich denn da? - Sein Frauchen erzählt,
daß der kleine Wicht solche Angst vor anderen Hunden hätte!
Kann ich mir nicht vorstellen!
Wo der überall bei mir herumschnuppert! Peinlich,
krabbelt er doch unter meinem Bauch herum! Hey, laß das! Das kitzelt!
Und nun benutzt er mich als Klettergerüst! Gottseidank kommt er nicht
ganz hoch! Der würde mich bestimmt gerne als "Reitelefanten" benutzen,
wenn er könnte!
Also : Bange ist der nicht, eher frech "wie Oskar" !
Dem muß ich doch mal beibringen, was er noch darf
und was nicht! Wird langsam mal Zeit!
Der Junge denkt wohl, er ist der King!
Au! Meine Ohren! Ziep doch nicht so! Mann, hast du Piranha-Zähne?
Es hilft nichts: Ich kann den Kopf nicht weit genug wegdrehen!
Also: "Grrrr!" - Das hilft!
Er versteht die Hundesprache!!!! Juhu! Dann ist doch
noch nicht Hopfen und Malz verloren!
Ich glaube, den kann man noch hinbiegen! Er ist ja auch
so ein echt knuddeliger Wonneproppen!!
Aber hier heißt's: "Es gibt viel zu tun. Packen
wir's an!"
Der kleine Racker hat nämlich so'n paar Dinger auf
Lager, die muß man ihm rechtzeitig abgewöhnen.
Ich denke, ich fühle nicht richtig!!!
Klammert der sich doch glatt an meinem Hinterbein fest!!!
Das darf doch wohl nicht wahr sein!! Frühreifes
Früchtchen!!! - "Grrrrrrrr! - Weg da!"
Ha, er versteht wirklich, was ich meine. Erstaunt setzt
er sich auf seinen kleinen Po und guckt mich mit großen Augen an.
Er sieht aus, als ob er lacht!! Da kann man ihm natürlich nicht böse
sein! Ist doch klar!
Wie gut, daß ich schon Hundebaby-Erziehungs-Erfahrung
habe!
Wie ihr wißt, habe ich ja schon bei meinen Geschwistern
als Babysitter gearbeitet.
Frau Korn, meine Züchterin hat mich richtig gelobt,
weil ich das so gut gemacht habe!
Da bin ich auch ganz stolz drauf.
Übrigens kenne ich noch so einen tollen "Sozialarbeiter"
: "Archie Ermischer". Der hat seine kleinen Geschwister auch betreut. Wie
toll er das gemacht hat, könnt ihr mal auf der Homepage von seiner
Mama "Isabell" sehen! Guckt doch da mal rein! Da gibt es sogar Welpenkino!!!
Toll!!!
Ach, wißt ihr: Menschen sind ja meistens ganz lieb
zu uns und können uns auch eine Menge beibringen. Aber wie man mit
Hunden umgeht, das können wir den Hundebabies doch besser beibringen.
Und das ist wichtig, damit es später keine Mißverständnisse
gibt, wenn man sich so im täglichen Leben trifft.
Ich kenne da so ein paar Jungs und Mädchen, die
machen "kurzen Prozeß" mit so einem kleinen Frechdachs, wenn der
ihnen auf die Nerven geht!
Ich knurre ja nur, aber manch einer schnappt dann schon
mal zu. Und das kann ganz schön wehtun!
Also werde ich dem kleinen Borre doch lieber den Hundeumgangston
beibringen.
Er und sein Frauchen haben zu mir Vertrauen. Und mein
Frauchen auch. Die sagt immer: "Für meinen ERIC kann ich die
Hand ins Feuer legen: der tut keinem Welpen etwas!"
Darauf bin ich ganz schön stolz! Da werde ich sie
auch nie enttäuschen.
Aber den Erwachsenen sage ich doch schon mal meine Meinung,
jedenfalls denen, die so einfach in mein Territorium hereinspazieren!!!
Also, Leute! Das war's mal wieder für heute! Schlaft
gut und träumt was Schönes!
Ich werde jetzt auch in mein Körbchen gehen und
von meinem neuen Freund Borre träumen.
Ich freue mich schon auf unsere Hundewiese. Vielleicht
kommt Borre auch hin.
Auf jeden Fall treffe ich meine beste Freundin Bianco
und meinen besten Freund Basyno mit Ravesko.
Teddy kommt sicher auch, vielleicht auch Josef.
Bis auf Ravesko habe ich sie alle als Babies "adoptiert".
Wir sind so eine richtig lustige Gesellschaft!
Iris Strassmann
06.06.99
Update: 8.8.1999
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