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Alle Jahre wieder: Warum fressen Hunde Gras?
Ja, warum eigentlich?
Meine eigene Theorie:
Hunde fressen Gras, und
zwar Quecke,
weil ihr Verdauungssystem
die Inhaltsstoffe dieses Süßgrases benötigt.
Kaum gucken im Frühling die ersten Halme aus der
Erde, geht mein ERIC "grasen". Und nicht nur er! Auch die anderen Hunde
tun von Zeit zu Zeit so, als wären sie Schafe. Manchmal werden einem
die frisch gepflückten Halme gierig aus der Hand gerissen und mit
Genuß verschlungen.. Manchmal jedoch wird "das Gemüse" verschmäht.
Es regnet auch beileibe nicht immer hinterher, wie in
dem alten Ausspruch vorhergesagt: "Wenn Hunde Gras fressen,
dann regnet's".
Etwas Wahres ist allerdings dran, nur daß der Regen
vorher da war und dann das Gras besonders saftig ist!
Mein Hund übergibt sich auch nicht, wenn er Gras
gefressen hat!
Allerdings kenne ich Hunde, die Gras fressen und
sich dann nach einigen Minuten tatsächlich übergeben. Denen
scheint es dabei gleichgültig zu sein, um welche Sorte Gras es sich
handelt. Sie benötigen offensichtlich den mechanischen Reiz, um ein
klein wenig gelbliche Flüssigkeit loszuwerden.
Ich bin inzwischen dazu übergegangen, meinem Hund
die allerbesten Grasspitzen abzupflücken und sie ihm aus der Hand
zu füttern. Dann hat er nämlich nicht das Problem mit den langen
Halmen im "Po".
Ein Hund hat nun mal kein Pflanzenfressergebiß.
Also muß Frauchen helfen.
Da mich schon immer die Frage interessiert hat, warum
Hunde Gras fressen, habe ich ein wenig genauer hingeschaut und mich informiert.
Vielleicht ist ja etwas dran an meiner Theorie, daß
Hunde Gras fressen, weil ihr Verdauungssystem es benötigt.
Ich habe beobachtet, daß meine Hunde immer nur Quecke
(Agropyron repens oder Agropyron caninum) gesucht
haben.
Ich kenne dieses Gras seit meiner Jugend. Schon damals
galt es als äußerst lästiges "Unkraut". Wegen der vielen
Unkrautvernichtungsmittel war es jahrelang in meiner näheren Umgebung
nahezu ausgerottet.
Ich kann mich noch gut erinnern, daß meine erste
Bobtailhündin gelegentlich gezielt auf ein paar spärliche Halme
unter einem Gebüsch auf dem Friedhof in unserer Nähe zusteuerte,
um sich diese Blättchen zu holen.
Ich habe sogar einmal ein Büschelchen in einen Blumentopf
gepflanzt, da bei uns dieses Süßgras nicht vorkam.
Inzwischen ist die Quecke wegen des Verzichts auf Unkrautvernichtungsmittel
wieder sehr viel häufiger anzutreffen.
Ich habe herumgefragt und gesucht, fand aber keine Angaben
über die Grasart, die von Hunden bevorzugt wird.
Nirgends war eine plausible Antwort zu finden, warum
überhaupt Hunde Gras fressen. Auch mein Tierarzt konnte nicht weiterhelfen.
Auf Nachfrage in meiner Apotheke erhielt ich die Auskunft,
daß Agropyron repens in der Homöopathie eine Rolle
spielt zur Entwässerung und Entschlackung des Körpers. Und zwar
werden dazu die Rhizome (Wurzelstöcke) verwendet, die jeden Hobbygärtner
zur Verzweiflung treiben können, da sie meterweit und sehr tief
in der Erde verlaufen.
Informationen über die Verwendung der sogenannten
"Hundsquecke"
(Agropyron caninum) in der Homöopathie oder in anderen
Arzneimitteln konnte ich nicht finden.
Ich frage mich allerdings, warum diese Queckenart
ausgerechnet so genannt wurde.
Allerdings kannten die "Normal-Menschen" früher wohl
doch die Pflanzen etwas besser als wir heutzutage, so daß sie das,
was ihre Tiere fraßen, wohl auch recht sicher identifizieren
konnten.
Auf alle Fälle weiß ich mit Bestimmtheit,
daß meine und die von mir beobachteten Hunde nur Quecke heraussuchen.
Dieses Süßgras hat auch einen charakteristischen Geruch, so
daß die Hunde es wohl deshalb instinktsicher herausfinden können.
Denn bei einer bunten Vielfalt von Gräsern und anderen
Grün- und Blütenpflanzen suchen die Hunde zielsicher die Quecke
heraus.
Ich kann allerdings nicht mit Sicherheit sagen, ob es
sich um die gemeine oder die Hundsquecke handelt.
Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand Hinweise
geben könnte, wo ich etwas über dieses Thema in der Literatur
erfahren kann.
Vielleicht ist auch etwas über Forschungsarbeiten
oder Veröffentlichungen auf diesem Gebiet bekannt.
Meine Apothekerin gab mir den Hinweis, daß man
vielleicht im Bereich der "Pharmakognosie" (Wirkstoffe in Pflanzen) etwas
finden könnte.
Da tauchen allerdings nur Informationen über die
gemeine
Quecke (Agropyron repens) auf.
Über entsprechende Hinweise
von Euch würde ich mich sehr freuen!
Teilt mir bitte mit, wenn
ich Eure Meinung auf unserer Homepage zitieren darf!
Iris Straßmann
15.05.99
Update: 8.8.1999
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