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So möchte ich wohnen
Von ERIC
Also: Ein Dach über dem Kopf ist ja nicht schlecht,
aber am Wichtigsten ist für mich mein Frauchen, das mich voll
akzeptiert, auch wenn ich mal ganz dreckig und pitschenaß bin und
mal nicht so supergut rieche!
Mein Frauchen hat mich eben immer lieb!!! Ohne solch
ein Frauchen ist das schönste Haus mit Garten überhaupt nichts
wert.
Es ist mir eigentlich total egal, wo ich wohne, weil ich
mich nämlich gut anpassen kann, wenn es nur nicht zu warm ist!! (Mein
Frauchen heizt z.B. weniger und zieht sich dafür lieber einen Pullover
oder ein Paar Socken mehr an.)
Wenn ich ganz gesund bin - so ohne HD und so - , machen
mir auch Treppen nichts aus. Ich könnte gut bis in den 10. Stock und
höher hinaufsteigen, weil ich so richtig gut dafür gebaut bin.
Meine Beine sind echt stark, wie zum Treppensteigen gemacht. Treppab sieht
es ja ein bißchen komisch aus, weil nun mal mein Po höher ist
als das vordere Ende.
Eine Kollegin von meinem Frauchen hat mal zu ihr gesagt:
" Wenn ich so gebaut wäre, würde ich nie eine Treppe 'runtergehen!"
Na ja, sie ist ja auch kein Hund und hat keine 4 Beine!
Als Baby ging das aber nicht so gut mit den Treppen. Da
waren meine Beinchen dann doch noch zu kurz. Da mußte man mich tragen.
Ich bin ja so richtig gut drauf. Aber meine Tante Nicky
konnte nachher mit ihren 3 Beinen zwar die Treppen alleine hinuntergehen,
aber treppauf mußte mein Frauchen ihr mit einem Duschtuch unter dem
Bauch helfen.
Das ging ganz gut, aber sie hatte doch überlegt,
ob sie nicht umziehen sollte. Wir wohnen aber nicht allzu hoch. Da geht
das noch.
Tragen könnte mich mein Frauchen allerdings nicht.
Dafür bin ich denn doch zu schwer. Aber so ein starker Mann könnte
das schon schaffen.
Das Tolle am Wohnen weiter oben ist, daß man alles
überblicken kann. Einer von meinen Lieblingsplätzen ist z.B.
unser vorderer Balkon. Da kriege ich alles mit, auch wenn meine Kumpel
vorbeikommen. Dann laufe ich schnell hinein und hole mein Frauchen, damit
sie auch gucken kann.
Sie läßt mich da auch immer sitzen, weil ich
mich gut benehmen kann und nie so dumm rumbelle und die Nachbarn störe.
Die würden ganz schön aus dem Bett fallen,
wenn von nebenan so ein Mordsgebell käme.
Kann ich gut verstehen. Ich möchte auch nicht so
gerne einen solchen Schreck bekommen.
Ich bin überhaupt sehr leise, deswegen mögen
mich auch alle in unserem Haus. Und trotzdem wissen sie, daß ich
aufpasse, wenn mal ein echter Fremder kommt. Die anderen kenne ich ja,
da muß ich mich nicht melden.
Die Balkons mag ich auch deshalb, weil es dort nachts
immer so schön kühl und frisch ist. Nur bei Regen ist es dort
doof, weil wir kein Dach oben drüber haben. Auch wenn die Sonne scheint,
liege ich da nicht so gerne, weil es mir dann dort doch zu heiß ist.
Dann gehe ich lieber in die Wohnung und lege mich auf
die Fliesen, die schön kühl sind. Weich genug ist es auch, weil
ich ja gut gepolstert bin mit all meiner Wolle. Nur Teppichboden in der
Wohnung wäre schrecklich!!!!!!
Frauchen hat extra auf eigene Kosten den Flur fliesen
lassen. Fußbodenheizung wäre auch nicht so angenehm.
Also: außer ein paar kühlen Stellen brauche
ich auch noch ein weiches Plätzchen, auf dem ich gemütlich liegen
und alles von oben kontrollieren kann, z.B. ein Sofa oder ein Bett.
Mein "Körbchen" ist auch ganz toll, weil ich mich
darin herumrekeln und strampeln kann. Außerdem kann ich darin Kopfstand
machen und mich mit den Beinen gegen die Seitenwände stemmen, ohne
herauszufallen. Das quietscht und ächzt zwar ein bißchen, aber
das stört uns beide nicht.
Das Körbchen steht übrigens neben Frauchens
Bett, und wenn ich darin liege, kann sie mich immer schnell mal streicheln.
Und dann brauche ich auch noch einen Platz, wo Frauchen
mich kämmen und bürsten kann. Ein Tisch, den sie in der Höhe
verstellen kann, ist nicht schlecht, weil's dann bequemer für ihren
Rücken ist. Die Körperpflege dauert nämlich ganz schön
lange. Oft schlafe ich dabei ein, wenn Frauchen mich nicht ziept.Im Sommer
setzt sie sich dann zu mir auf den Fußboden.
Irgendwo muß auch noch meine Schüssel mit
frischem Wasser stehen. Der Futternapf steht ja nur beim Essen auf der
Erde. Wenn ich fertig bin, nimmt sie ihn immer sofort wieder weg. Sie weiß
genau: Wenn ich aufhöre, bin ich fertig, auch wenn mal ein Rest übrigbleibt.
Der muß dann sowieso gleich weg, damit ich kein Bauchweh bekomme.
Ihr seht schon: "Raum ist in der kleinsten Hütte",
jedenfalls für einen erwachsenen Bobtail.
Wenn man dann aber Hundebesuch bekommt, wird's doch zu
eng, denn so richtig toben kann man nicht in einer kleineren Wohnung. Aber
dafür gehen wir ja auch nach draußen, z.B. auf unsere Hundewiese,
wo ich dann mit den anderen Hunden nach Herzenslust herumrennen kann.
Schön wäre schon ein Haus mit Garten, weil
ich dann alle meine Freunde zu mir einladen könnte zum Spielen. Aber
ohne geht's auch.
Ohne Gesellschaft ist ein Garten nicht viel wert. Er kann
ganz schön langweilig sein, so wie bei Conny!
Wenn ihr hier fertig seid mit dem Lesen, könnt ihr
ja mal dort nachlesen, was sie darüber denkt. (Connys
Brief)
Eins ist noch wichtig: Ich bin ja als fast erwachsener
Hund zu Frauchen gekommen. Ich konnte mich auch schon benehmen. Wenn ihr
euch aber einen Welpen holt, dann müßt ihr die Wohnung "welpensicher"
machen. Das ist schwer, kann ich euch sagen!!!!
Frauchen hat mal von Julia erzählt, die sie als
Hundebaby geholt hat. Das war noch vor meiner Tante Nicky.
Julia muß ein weiblicher Rambo gewesen sein!!
Doch das ist eine andere Geschichte. Ich muß
mal Frauchen fragen, ob sie noch was darüber in Julias Tagebuch
gefunden hat.
Iris Strassmann
25.05.99
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Connys Brief : Haus-und-Garten-Hund
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