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ERIC der Witzbold
von Iris
Eigentlich müßte er "Giulio" heißen,
denn den Klang dieses Namens liebt er so sehr, daß er sofort herbeikommt
und "Küßchen" geben möchte. Das muß der Wolf in ihm
sein. Vielleicht hofft er auf einen leckeren Happen von "Mama". Deshalb
untersucht er wohl auch immer meine Taschen und Tüten, wenn ich nach
der Schule heimkomme. An der Schultasche verliert er allerdings sehr schnell
das Interesse. Dafür werden die Einkaufstüten umso sorgfältiger
untersucht. Wenn die Nase nicht ausreicht, verschwindet schon einmal der
ganze Kopf in einer Tüte.
Wehe, wenn dann Küchenpapier oder eine Rolle Toilettenpapier
darin ist - ! Dann "hilft" er - aber wie!!!! Bei der heutigen Papierqualität
benötigt er nur ein paar Sekunden für die "Arbeit". Er versteht
es dann überhaupt nicht, daß ich nicht gerade so sehr begeistert
über seine "Mithilfe" bin.
Da ERIC Zwiebeln so sehr liebt, trägt er sie mit
größter Begeisterung sogar im Netz in die Wohnung. Alles, was
rund ist, hat es ihm angetan. Bei ihm ist die "Arbeit" noch das reinste
Vergnügen. Er schleppt auch schon mal Schuhe und Kleidung heran, wenn
wir Gassi gehen wollen. Das Anziehen ist dann allerdings etwas problematisch,
da er mit Begeisterung gerade das Hosenbein mit der Schnauze packt und
zuhält, in das man ein Bein stecken möchte. Manchmal habe
ich das Gefühl, daß er heimlich - oder unheimlich! - dabei
grinst. -
Es sieht auch schon drollig aus, wenn er bei meiner Heimkehr
schon vor der Wohnungstür eine halben Kopfstand macht oder einen Purzelbaum
hinlegt. Bei seiner Riesengröße wird es erst richtig lustig,
wenn er zur Begrüßung auf mein Bett springt, um mir dann ganz
liebevoll und kameradschaftlich die großen Pfoten auf die Schultern
zu legen. - Rumms - und ich "klebe" am Kleiderschrank, der erfreulicherweise
direkt hinter mir steht.
Der Schrank ist auch so ein herrliches Spielzeug : Wenn
man sich auf den Rücken wirft und in die richtige Richtung mit den
Beinen strampelt, donnert es wunderschön - wie ein "Drum - Solo".
Er ist schon fast wie eine Ladung Dynamit, die in die
Luft geht, wenn er mit seinen besten Freunden Ravesko und Basyno im Auto
Richtung Wiese fahren darf. Dann bellt er so begeistert, daß uns
Menschen die Ohren beinahe abfallen. Er hat ja auch "freie Bahn", denn
Frauchen muß die Hände am Steuer lassen. ERIC und Ravesko, der
erwachsene Dalmatiner, sitzen dann wie die beiden alten Herren in der Muppet-Show
hinten, und Baby-Basyno, das riesige Dalmatinerkind, sitzt vorn bei seiner
"Mama".
Heute sollte der Kleine mal hinten mit ERIC auf der Rückbank
sitzen, zum Testen. - Das war ein Spaß: "Mama" mußte mit einsteigen,
da ihm ERIC wohl nicht so ganz geheuer war. (Immerhin rupft er ihm immer
wieder ein paar Haare aus.) Doch damit nicht genug! Nun wollte auch Ravesko
mit hinten sitzen. Folge: großes Gedränge im Fond des kleinen
Ford-Fiesta : 3 Hunde und 1 Mensch! Aber es blieb immer noch ein wenig
Platz übrig, trotz der abgerundeten Ecken der Sitzbank.
Lustig sind auch die "Kommentare" zu den vorbeilaufenden
Hunden von ERIC und Ravesko: Jeder wird - je nach Bekanntschaftsgrad -
mit Brummeln oder Freudengebell zur Kenntnis genommen.
Ja - unsere gemeinsamen Ausflüge sind der Höhepunkt
des jeweiligen Tages!
Leider ist in den letzten Monaten wenig schönes
Wetter gewesen, so daß der Feldweg zu unserer geliebten Wiese teilweise
nicht mehr begehbar war : Schlammpfützen von mehreren Quadratmetern
Ausdehnung und unergründlicher Tiefe, gefüllt mit Kuhmist und
Silage-Resten. Schade!
Iris Straßmann
Erstellt im Herbst 1994
Überarbeitet am 12.April 1999
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